Eine neue Stück wurde am 28. Februar 2025 im World Chess Club Berlin auf die Bühne gebracht. Das Stück ist ein immersives Werk, das auf Kafkas „Verwandlung“ basiert und das Wesen von Entfremdung, sozialer und psychologischer Isolation erforscht. Die Geschichte des Protagonisten wird zu einem Spiegelbild des Mechanismus, in dem das Individuum gezwungen ist, seine eigenen Wünsche und Bestrebungen aufzugeben, um sich in eine Gesellschaft zu integrieren, die es letztlich ablehnt. Dieser Vorgang macht das Individuum zu einem gesichtslosen Element des Systems, in dem seine Existenz an Wert verliert und seine innere Welt unter dem Druck der gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zerstört wird. Die allmähliche Verwandlung des Protagonisten ist eine Metapher für die Marginalisierung, bei der die Gesellschaft durch die Festlegung der Grenzen der Norm „Außenseiter“ ausschließt und sie zu einer Bedrohung macht, indem sie ihnen das Recht verweigert, Teil des Ganzen zu sein.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Gregor Samsa, eine Figur, die ihre Menschlichkeit verliert und zum „Außenseiter“ wird, was ihn zur Verkörperung der Menschen macht, die gezwungen sind, am Rande der Gesellschaft zu leben. Seine Verwandlung wird zum Symbol für all jene, die mit Entfremdung konfrontiert sind: Einwanderer, Träger einer anderen Kultur, Menschen, deren Andersartigkeit als Abweichung von der gesellschaftlichen Norm wahrgenommen wird. Das Stück wirft wichtige Fragen auf: Wie formt die Gesellschaft das Bild des „Fremden“? Warum löst das Anderssein Angst aus? Und ist es möglich, die eigene Identität zu bewahren, wenn die Existenz im System ihre Unterdrückung erfordert? Die Auswanderung wird in diesem Zusammenhang nicht nur als physischer Prozess gesehen, sondern auch als eine zutiefst psychologische Tortur, bei der man unsichtbar wird und die eigene Stimme an Bedeutung verliert.
Die Inszenierung kombiniert dramatisches und physisches Theater, zeitgenössischen Tanz und Kabarett, um einen Raum voller Metaphern und emotionaler Kontraste zu schaffen. Die visuelle Komponente wird mit Hilfe einzigartiger Kunstobjekte von Venera Kazarova gestaltet, und die Musik von Marina Sobyanina unterstreicht die Grenze zwischen Realität und Illusion, zwischen der Wahrnehmung des Helden und der Welt um ihn herum. Der Raum der Aufführung wird zu einer Metapher für ein geschlossenes System, in dem das Individuum in der sozialen Stigmatisierung gefangen ist.